Modalpartikeln die du auf Deutsch kennen solltest (mit tollen Beispielen und Modalpartikeln übungen)
In diesem Video stelle ich euch die wichtigsten Modalpartikeln (Redepartikeln) mit ganz tollen emotionalen Beispielen vor. Wir werden uns solche Modalpartikeln wie denn, doch, ja usw. anschauen!

Modalpartikeln die du auf Deutsch kennen solltest
Modalpartikeln (auch Abtönungspartikeln, Abtönungswörter oder MP) sind eine zu den Partikeln gehörende Wortart. Sie dienen unter anderem dazu, die Einstellung eines Sprechers hinsichtlich der Satzaussage auszudrücken oder sie zu beurteilen. Besonders verbreitet sind sie in der gesprochenen Sprache. Das Deutsche gilt als eine an Modalpartikeln äußerst reiche Sprache, was nicht selbstverständlich ist. In vielen Sprachen existieren nur wenige (z. B. Französisch, Spanisch) bis gar keine Partikeln dieser Klasse, sodass sie eine Herausforderung an Übersetzer darstellen. Aufgrund ihrer hohen Frequenz fallen sie auch beim Erlernen des Deutschen für Nicht-Muttersprachler ins Gewicht. Dies ist besonders deshalb problematisch, weil die Bedeutung sowohl der Klasse als auch der einzelnen Modalpartikeln nicht einfach fassbar ist.
Andere Sprachen, in welchen Modalpartikeln eine größere Rolle spielen, sind das dem Deutschen eng verwandte Niederländisch sowie z. B. Griechisch, Indonesisch und Japanisch.
Bedeutung einzelner Modalpartikeln
Beispiele für deutsche Modalpartikeln sind:
denn
Bedeutung besonderen Interesses, z. B. in „Was ist das denn?“
doch
Verwunderung über Informationsdefizit, z. B. in „Ich bin doch vorhin schon einmal da gewesen.“ (impliziert: „Wie du eigentlich wissen müsstest.“)
Abmilderung eines Imperativs, z. B. in „geh doch noch einmal zurück!“, „Lies doch noch einmal, was ich dir geschrieben habe“ anstatt „geh noch einmal zurück“, „Lies noch einmal, was ich dir geschrieben habe.“ Einer Aufforderung kann durch die Partikel so ihre Schärfe genommen werden.
eben
Ausdruck einer unter Umständen lästigen Konsequenz, z. B. in „Dann musst du eben morgen wiederkommen.“
eh
(oberdeutsch, ersetzt „ohnehin“ immer häufiger): Eine Situation stellt sich durch eine neue Information oder Erkenntnis anders dar als vorher, z. B.: „Dann ist das ja eh [wider die alte, ungültige Information] erst morgen fällig“, „X ist ja eh [wider Erwarten] gut zu Fuß!“
in österreichischen Dialekten kann „eh“ aber auch zur Bekräftigung dienen: „X is eh guad z’ Fuass“: „X ist aber wirklich gut zu Fuß.“
fei (oberdeutsche Dialekte)
Markierung, dass es sich um einen Hinweis des Sprechers handelt (im Hochdeutschen meist unmarkiert), z. B. „Des is fei wichtig, dass die Blumen jeden Tag gegossen werden.“
Im Thüringischen übernimmt „ge“ (oberdeutsche und südwestmitteldeutsche Dialekte und Umgangssprachen auch „gell“) diese Funktion (immer nachgestellt am Satzende): „Es ist wichtig, dass die Blumen jeden Tag gegossen werden, ge.“
gar, rein
Verstärkung, die Vollständigkeit andeutet, z. B. in „Er wusste rein gar nichts davon.“
ja
Andeutung, dass Adressat vielleicht schon über die Information verfügt „Ich bin ja vorhin schon einmal da gewesen.“
Verstärkung freudiger wie negativer Verwunderung: „Das ist ja super / eklig!“
halt (oberdeutsch, ersetzt „eben“ immer häufiger)
Implikation, dass etwas bereits früher möglich gewesen wäre, z. B. in „Ich bin halt vorhin schon einmal da gewesen“ oder in „Das ist halt der Punkt.“ (impliziert: „Die Einsicht, die ich dir seit Jahren klarmachen will.“)
mal (umgangssprachliche Kurzform von „einmal“)
Implikation, dass man selber einer Sache (im Moment) nicht nachkommen kann, z. B. in „Kannst du das mal machen?“ („Ich habe gerade keine Hand frei.“)
Implikation eines Versäumnisses des Adressaten, z. B. in „Machst du das endlich mal?“ („Wie lange muss man noch warten?“)